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Radikale Inklusion - Ein Plädoyer für Gerechtigkeit

Radikale Inklusion - Ein Plädoyer für Gerechtigkeit

Ein Plädoyer für GerechtigkeitLeykam Streitschriften: LEUCHT:SCHRIFTEN | Hannah Wahl

Taschenbuch
2023 Leykam
Auflage: 1. Auflage
128 Seiten; 19 cm x 11.5 cm
ISBN: 978-3-7011-8278-7

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Hauptbeschreibung
Wünschen Sie sich eine gerechte Welt?
Inklusion, Solidarität und Gerechtigkeit lassen sich am besten radikal denken.

Inklusion ist das Modewort unserer heutigen Zeit: Politiker*innen und Entscheidungsträger*innen treffen sich zu Inklusions-Dialogen, novellierte ehemalige „Behinderten“-Gesetze tragen nun das Schlagwort, allerorts möchte man fortschrittlich, fair und sozial erscheinen. Ohne Inklusion geht es nicht mehr. Aber leider beschränkt sich der Inklusionshype auf kosmetische Veränderungen: Beinahe nirgends, wo Inklusion draufsteht, ist Inklusion drin.

Radikale Inklusion stellt unser Gesellschaftsystem in Frage: Wer profitiert und wer verliert unter den vorherrschenden Verhältnissen? Wie schaffen wir gleichberechtigte Teilhabe? Wir müssen eine Alternative wider die Ausgrenzung gestalten und den Paternalismus durch Empowerment, Inklusion und Allyship überwinden.

Unser System ist eine Barriere für Inklusion.
Inklusion ist ein Menschenrecht: Streitschrift für eine gerechte und solidarische Gesellschaft.

Werbliche Überschrift
Klappenbroschur mit Strukturpapier

Besprechung
„Die Worthülse Inklusion ist zum Feigenblatt unserer Gesellschaft geworden — Hannah Wahl erzählt uns anschaulich, wie das passieren konnte und was wir tun müssen, um endlich vom Reden ins Handeln zu kommen und Gleichberechtigung für alle radikal ernst zu nehmen.“
Ninia LaGrande

Müssen wir wirklich über Inklusion streiten? Ja, denn der Prozess der Inklusion ist trotz formulierter Menschenrechte mittlerweile ins Stocken geraten und in einigen Bereichen sogar rückläufig. Für große Gruppen von Menschen bedeutet das Ausgrenzung in allen Lebensbereichen, schlechtere Versorgung und daran gehindert zu werden, selbstbestimmt zu leben. Kurz: Gewalt.
Viele Menschen mit Behinderungen leben nach wie vor in Sonderstrukturen. Einmal darin untergebracht, ist es nur schwer, einen Ausweg zu finden: „Heilpädagogischer“ Kindergarten, Sonderschule, Werkstätte und Heim. Für etliche Menschen sind das die vorstrukturierten Stationen in ihrem Leben. Diese systematische Exklusion verhindert, dass sich Menschen mit und Menschen ohne Behinderungen in der Arbeit, Nachbarschaft und Schule begegnen. Mit Inklusion hat das wenig zu tun. (…)
Wir müssen uns eingestehen, dass Inklusion eine radikale Transformation bedeutet. Sie verlangt von uns darüber nachzudenken, wie wir miteinander leben wollen, und jede*r bekommt, was er für ein selbstbestimmtes, unabhängiges und erfülltes Leben benötigt. Wir müssen Inklusion, das Gegenstück zur Ausgrenzung, als das betrachten, was es ist. Inklusion ist weder als optionales Sozialengagement zu verstehen, noch ist sie auf den Bereich der sogenannten „Sonder- und Heilpädagogik“ abzustellen. Inklusion ist gesellschaftspolitisch. Sie geht uns alle an. Die Frage darf nicht lauten: Wie können wir den Begriff „Inklusion“ umdeuten, sodass er auf die vorhandenen Gegebenheiten beschreibt, wie das heute gern praktiziert wird, sondern wie muss das gesellschaftspolitische System aussehen, indem Gerechtigkeit keine politische Parole sondern Realität ist.

Diese Streitschrift versteht sich Plädoyer für Gerechtigkeit. Als Plädoyer, alte Fragen neu zu stellen und als Forderung, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.