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Empires

Empires

Eine globale Geschichte 1780-1920 | Ulrike von Hirschhausen; Jörn Leonhard

Hardcover
2023 C.h.beck
Auflage: 1. Auflage
736 Seiten; mit 30 Abbildungen und 14 Karten; 24 cm x 15.8 cm
ISBN: 978-3-406-80052-8

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Hauptbeschreibung

VON DER KARIBIK ÜBER DEN KAUKASUS BIS INDIEN – EINE GLOBALE GESCHICHTE DER EMPIRES








Empires sind in unsere Welt zurückgekehrt. Russlands Krieg gegen die Ukraine und Chinas neue Machtpolitik erinnern an das imperiale Ausgreifen großer Reiche im Jahrhundert der Imperien zwischen dem Ende des 18. Jahrhunderts und dem Ersten Weltkrieg. Doch wie lief die europäische Aufteilung großer Teile der Welt konkret ab? Und welche Handlungsoptionen hatten die Kolonisierten im Umgang mit der imperialen Macht? Ulrike von Hirschhausen und Jörn Leonhard schauen genau hin und zeigen, wie vielfältig die historische Entwicklung war. So entsteht eine innovative Geschichte der Empires: als Teil einer globalen Geschichte zum Zeitpunkt ihrer größten Ausdehnung.







Im 19. Jahrhundert teilten die großen europäischen Mächte die Welt unter sich auf. Das Britische Empire reichte von Kanada über weite Teile Afrikas bis nach Indien und Australien. Das Russische Reich erstreckte sich vom Baltikum bis zum Pazifik, und Habsburg expandierte auf dem Balkan, während das Osmanische Reich als "kranker Mann am Bosporus" erschien. Doch was ist gemeint, wenn von Imperien und Empires die Rede ist? Diese Buch erzählt ihre Geschichte neu, indem es die Begegnungen der Menschen unter den Bedingungen von Kolonialismus untersucht. Es stellt die zentralen Herausforderungen der Empires, den Untergang ethnischer Vielfalt, in den Mittelpunkt. Und es erklärt, wie Kolonisierte mit Eroberung, Beherrschung, Intergration und Ausbeutung umging. So wird die Logik imperialen Handlens und die Dynamik der Gewalt ebenso erkennbar wie die Strategien der Kolonisierten, die in einfachen Gegensätzen zwischen Herrschern und Beherrschten nicht aufgingen. Das Ergebnis ist eine innovative und zeitgemäße Geschichte der Empires in der Welt des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.












  • Empires: Wie sie funktionierten, was sie erreichten und woran sie scheiterten



  • Das Britische Empire, Habsburg, das Osmanische Reich, das Französische Kolonialreich und Seitenblicke auf die anderen Empires



  • Eine vergleichende Globalgeschichte



  • Die Erfahrungen der Kolonisierten und ihre Handlungsspielräume



  • Empires sind in unsere Welt zurückgekehrt






Zitat aus einer Besprechung

„Dokumentiert einmal mehr den Willen, die jeweiligen Stoffe im Draufblick der höheren Warte kontextsensibel zu behandeln.“





Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stephan Speicher








„Ein enorm interessantes Buch, das durch schiere Fülle seines Materials, durch die Komplexität der ausgebreiteten historischen Widersprüche viele einfache Gewissheiten der Geschichtsschreibung in Frage stellt - ohne an irgendeiner Stelle in eine polemische Tonlage zu verfallen.“





Deutschlandfunk Kultur, Jens Balzer








"Immer wieder sind es die wunderbaren, erzählerisch auf hohem Niveau ausgebreiteten Vignetten zu diversen Aspekten des europäischen Imperialismus, die den Leser in den Band hineinziehen und ihm spannende Geschichten vermitteln."




h-soz-kult, Stefan Berger








„Detailreiche, mahnende Analyse.“





HÖRZU








„Die hellen Lichter, die dieses Buch setzt, erweitern den Blick auf die Kolonialgeschichte.“





Badische Zeitung










Sachbuch Bestenliste im August 2023 von Die WELT/WDR 5/Neue Zürcher Zeitung/ORF-Radio Österreich 1:




„Dieses Buch hilft, Strukturen und Funktionen imperialer Machtansprüche besser zu verstehen.“







„Die Historiker widerlegen an personalisierten Beispielen auch die gängigen Vorstellungen vom Kolonialismus und zeigen dabei, dass die eindimensionale Opfer-Täter-Sicht als Erklärmodell nicht ausreicht. … Die Autoren bieten viel Stoff, der sich aber durchzuarbeiten lohnt.“





Salzburger nachrichten, Ingo Hasewend










„Hilft, die Struktur und Funktion imperialer Machtansprüche zu verstehen.“





WELT am Sonntag, Wolf Lepenies









Einleitung: Empires in einer globalen Geschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts







I. EROBERN UND ERSCHLIESSEN



1. Siedlerkolonialismus: Gewalt, Deportation und Enteignung



2. Kolonialkriege: Symmetrische und asymmetrische Konflikte



3. Steuerregime zwischen Schätzung und Zahlung: Die Grenzen der Belastbarkeit



4. Imperiale Infrastrukturen: Globale Verkehrswege und örtliche Eigenlogik



5. Russlands Süden besiedeln und befrieden? Fürst Michail Woronzow (1782–1856) zwischen London, Frankreich, Odessa und dem Kaukasus







II. HERRSCHEN UND VERHANDELN



1. Dynamische Peripherien: Krisen imperialer Herrschaft seit den 1840er Jahren



2. Praktiken des Rechts: Imperiale Herrschaftslogik und Handlungsinstrument von Kolonisierten und Untertanen



3. Sprache, Bildung, Schule: Zwischen imperialer Integration und lokaler Subversion



4. Das koloniale Geschlecht: Instrumentalisierung und Eigensinn



5. Vielfalt als Krisenvorbeugung: Franz Seraph von Stadion (1806–1853) und der Kampf um die Habsburgermonarchie zwischen Wien, Triest und Galizien







III. GLAUBEN UND REPRÄSENTIEREN



1. Empires und Mission: Die Politisierung von Religion



2. Monarchie und Popularität: Chancen und Grenzen imperialer Repräsentation



3. Räume der Differenz, Foren der Moderne, Arenen des Konflikts: Imperiale Städte im 19. Jahrhundert



4. Feministin, Sozialreformerin, Missionarin: Pandita Ramabai (1858–1922) in Indien, Großbritannien und den USA







IV. PROSPERIEREN UND PROFITIEREN



1. Kapitalismus und Empire: Unternehmerkulturen und globale Marktmechanismen



2. Baumwolle: Imperiale Ressourcen und regionale Profite



3. Migrationsbewegungen und Arbeitsregime: Die Ethnisierung sozialer Konflikte in den Empires um 1900



4. Jüdische Diaspora, britisches Recht und chinesische Kultur: Silas Hardoon (1851–1931) als Unternehmer und Mäzen in Shanghai







V. KÄMPFEN UND VERTEIDIGEN



1. Die Mobilisierung der Vielfalt: Multiethnisches Militär zwischen Rekrutierung und Kontrollverlust



2. Von der Differenz zur Exklusion: Die imperialen Heimatfronten im Ersten Weltkrieg



3. Die Krise der imperialen Legitimität: Kriegsgefangene während des Kriegs und Veteranen im langen Nachkrieg



4. Der Preis von Assimilation und Loyalität: Blaise Diagne (1872–1934) zwischen dem Senegal und Paris







Zusammenfassung und Ausblick: Empires und die Krise der Vielfalt 1780–1920











ANHANG



Anmerkungen



Kartenverzeichnis



Quellen- und Literaturverzeichnis



Bildnachweis



Personenregister



Ortsregister






Ulrike von Hirschhausen ist Professorin für Europäische und Neueste Geschichte an der Universität Rostock.




Jörn Leonhard ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg.