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Die Wandtafeln des Paul Pfurtscheller

Die Wandtafeln des Paul Pfurtscheller

Ein sorgsam detailverliebtes Leben | Mit Fotografien und einem kunsthistorischen Exkurs von Werner Anselm Buhre | Kurt Albert Chytil; Werner Anselm Buhre

Hardcover
2024 Marix Verlag Ein Imprint Von Verlagshaus Römerweg
Auflage: 1. Auflage
240 Seiten; 31.5 cm x 24 cm; ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-7374-1224-7

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Hauptbeschreibung
Die Biographie Paul Pfurtschellers richtet sich an biologisch, historisch, didaktisch und insbesondere künstlerisch interessierte Menschen. Sie bietet anhand Pfurtschellers Leben einen vertieften Einblick in das österreichisch-ungarische Fin de Siècle und die Belle Époque. Das Buch ist mit 145 Abbildungen ebenso opulentes Bilderbuch wie auch wissenschaftliches Referenzwerk, da die Wandtafeln sowohl Lehrmittel als auch Kunststück sind. Pfurtschellers Werke sind geprägt von einer präzis beobachteten, hochgradig ästhetischen Wissenschaft und er beherrschte alle klassischen Maltechniken. Vielfach arbeite er mithilfe eines Mikroskops die anatomischen Feinheiten der Tiere heraus und wurde in jahrzehntelangem autodidaktischen Lernen zu einem Maler und Didaktiker erster Güte. Dieses Sach- und Bildbuch demonstriert nun erstmals die überzeitliche Bedeutung seiner Wandtafeln und zeichnet eine fundierte Historie seines Lebensweges und Wirkens als Wissenschaftler, Lehrer und Künstler.

Zitat aus einer Besprechung
Biologiegeschichte als visueller Hochgenuss.
DER STANDARD

Anstelle eines Vorwortes
Ein fiktives Interview
Die Familie Pfurtscheller
Pauls Wurzeln und die Tiroler Zeit
Salzburger Zeit
Die Wiener Zeit
Ein breit gefächertes Studium
Eine ebenmäßig und präzis gestaltete Dissertation
Pfurtschellers Qualität als Lehrer
Paul Kammerer, Pauls exzentrischer Schüler
Die Zoologisch-Botanische Gesellschaft
Triest, eine Bereicherung
Constantine Schollian und ihre Familie
Irrtum oder Neid?
Der Tafelmaler und sein Geldbeutel
Pfurtschellers Nebenbeschäftigungen als Lehrer
Das gesamte Tierreich in 39 Tafeln
Zur Didaktik und Komposition der Tafeln
Sexualität im Unterricht – sorgsam marginalisiert
Schlag nach bei …
Vorarbeiten zu den Tafeln
Die Haustaube verrät, wie es gemacht wurde
Edel ist die Koralle
Pfurtscheller erobert den Markt
Der Regenwurm im Museum
Lehr- und Schulbücher, digitale Medien
Die Kunst der Wandtafeln
Formale Angaben
Maltechniken
Drucktechniken
Die Verlage
Sammlungen, Preise und Werte – damals und heute
Der Weg zur perfekten Tafel
Die Ideen und das Talent
Pauls künstlerische Weggefährten
Pfurtschellers didaktisierte Ästhetik – das Lehrmittel als Kunststück
Anschauung, Lehrmittel, Unterricht
Eine »neue Biologie«
Pfurtschellers Tafelwerk als traditionsbewusste Innovation
Wandbilder heute
Kunsthandwerk oder Kunst?
Reflexionen als Merkmal genauer Beobachtung
Pfurtschellers künstlerische Entwicklung
Das Stillleben in der Anatomie
Spiegelungen in der Flämischen Stilllebenmalerei
Die Ursprünge: Andreas Vesalius und Leonardo da Vinci
Albrecht Dürer
Maria Sibylla Merian: Einzigartige Entomologin und Kupferstecherin
Anna Atkins: Die Photographie als neue wissenschaftliche Illustration
Ernst Haeckel und sein Monismus
Ernst Haeckels Ästhetik – zwischen Systematik, Promorphologie und Art Nouveau
Radiolarien, Medusen und andere »Kunstformen der Natur«
Haeckels System von »Schönheit«
Haeckel als ästhetischer Erzieher
Zwischen Kunst und Didaktik
Die Écorché-Präparate des Honoré Fragonard
Moulagen und Wachspräparate
Erstaunliche Wachspräparate in Wien und Florenz
3D-Plastination
Neuere und neueste Bild-Verfahren in der Anatomie
Eine binnenzellulare Landschaft
Nanofotografie
Pfurtschellers kunsthistorische Verortung
Pfurtschellers Wesen. Krankheit und Tod
Die 39 Tafeln
Nachwort und Dank
Biographische Anmerkungen zu erwähnten Personen
Abbildungsverzeichnis
Tabellen
Personenregister
Literatur
Pfurtschellers Schriften
Verweise

Kurt Chytil
lebt in Wien. Nach seinem 1983 in Wien abgeschlossenem Biologie-Studium mit dem Schwerpunkt Botanik unterrichtete er fast vier Jahrzehnte (1984 bis 2022) am Gymnasium Physik, Chemie und Biologie. Als Kustos befasste er sich von 1990 bis 2017 eingehend mit alten Lehrmitteln, insbesondere mit zoologischen Wandtafeln. Seit 2014 forschte er zu Paul Pfurtscheller. Gemeinsam mit dem Künstler Otto Beck gestaltete er 2019 eine Ausstellung über Pfurtscheller im Haus der Natur, Salzburg.

Werner Anselm Buhre,
Künstler und Fotograf, hat 2014 in Kooperation mit Kurt Chytil taxidermische Präparate abgelichtet. Daraus entwickelte sich die Zusammenarbeit für das vorliegende Buchprojekt. Die fotografischen Schwerpunkte Buhres liegen auf Porträt und künstlerischer FineArt; er hat Ausstellungen u. a. in Wien, Mumbai und Kuala Lumpur realisiert. Sein Studium umfasste u. a. Wissensmanagement, Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Harmonikale Grundlagenforschung.

Bemerkenswert ist, dass eine Vielzahl von Pfurtscheller-Tafeln in wissenschaftlichen Büchern publiziert wurde, ihre Verwendung auch noch Jahrzehnte nach den Erstveröffentlichungen erfolgte und sie heute, nach mehr als hundert Jahren, an manchen Universitäten noch immer in Gebrauch sind. Diese Tatsachen belegen den hohen wissenschaftlichen Standard, den Pfurtscheller mit seinen Werken gesetzt hat. Verständlicherweise enthalten viele Schulbücher seine Abbildungen, und es liegt nahe, dass es noch weitere mit Pfurtscheller-Tafeln ausgestattete Schulbücher gibt, die aber in der folgenden Aufstellung nicht angeführt sind. Von Hoffers Lehrbuch der Tierkunde für Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalten aus dem Jahr 1903 bis zum Schulbuch Grundzüge der Zoologie und Somatologie von Nikl, 1970, finden sich Pfurtschellers Abbildungen. Es handelt sich ausschließlich um die Tafeln 1 bis 28, die ursprünglich vom Verlag A. Pichler’s Witwe & Sohn editiert worden sind. Die Tafeln 29 bis 39 aus dem Martinus Nijhoff Verlag wurden nicht publiziert; das ist ein Hinweis darauf, dass Nijhoff hier vertragliche Rechte besessen haben dürfte.