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The Woman in MeOverlay E-Book Reader

The Woman in Me

Meine Geschichte - (deutsche Ausgabe) Der Nr.1 SPIEGEL-Bestseller | Britney Spears

E-Book
2023 Penguin Verlag
288 Seiten
ISBN: 978-3-641-30350-1

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Kurztext / Annotation
Endlich bricht Britney Spears ihr Schweigen: Die bewegende Autobiografie über ein Schicksal, das Millionen berührt
The Woman in Me ist eine mutige und tief berührende Geschichte von Freiheit, Ruhm, Mutterschaft, Überleben, Glaube und Hoffnung.

Als Britney Spears im Juni 2021 vor Gericht aussagte, hielt die Welt den Atem an. Der Moment, in dem sie ihre Stimme erhob und die Wahrheit sprach, sollte ihr Leben verändern - und das unzähliger anderer. The Woman in Me enthüllt erstmals ihre ganze, unglaubliche Geschichte und offenbart die innere Kraft einer der größten Künstlerinnen der Popmusikgeschichte.

Mit bemerkenswerter Offenheit und Humor beweisen Britney Spears' bewegende Memoiren, welche Macht der Musik und der Liebe innewohnt. Und sie zeigen, wie wichtig es ist, dass eine Frau endlich in ihren eigenen Worten und zu ihren eigenen Bedingungen ihre Geschichte erzählen kann.

Die mehrfach mit Platin und Grammy Awards ausgezeichnete Pop-Ikone Britney Spears gehört mit weltweit über 100 Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten und beliebtesten Künstlerinnen der Musikgeschichte. 2021 wurde sie vom »Time Magazine« zu einer der 100 einflussreichsten Personen gekürt. Ihr Album Blackout ist seit 2012 Teil der Rock & Roll Hall of Fame's Library & Archives. Sie lebt in Los Angeles, Kalifornien.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

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In den Südstaaten zielte die Kindererziehung früher vor allem darauf ab, den Eltern Respekt zu zollen und den Mund zu halten. (Heute haben sich die Rollen umgekehrt: Es geht mehr darum, die Kinder zu respektieren.) Bei mir zu Hause durfte man einem Elternteil nie widersprechen. Der Regel zufolge musste man schweigen, egal wie schlimm es kam. Hielt ich mich nicht daran, hatte es Folgen.

In der Bibel heißt es: Deine Zunge ist dein Schwert.

Mein Gesang waren meine Sprache und mein Schwert.

Meine ganze Kindheit über sang ich. Ich sang zum Autoradio auf dem Weg zum Tanzunterricht. Ich sang, wenn ich traurig war. Für mich hatte Singen etwas Spirituelles.

Zur Welt gekommen war ich in McComb, Mississippi, und besuchte dort auch die Schule, während ich im vierzig Kilometer entfernten Kentwood, Louisiana, wohnte.

In Kentwood kannten sich alle. Niemand schloss seine Haustür ab, das Gemeindeleben drehte sich um Kirche und Gartenpartys, die Kids liefen alle in ähnlichen Klamotten herum, und alle wussten, wie man eine Schusswaffe abfeuert. Die historisch wichtigste Stätte weit und breit war Camp Moore, eine frühere Ausbildungsbasis der Konföderierten Armee, die unter dem Südstaatenpräsidenten Jefferson Davis erbaut worden war. Jedes Jahr, immer am Wochenende vor Thanksgiving, fand dort eine Nachstellung des Bürgerkriegs statt, und der Anblick der vielen Menschen in historischen Uniformen erinnerte uns Kinder daran, dass der Feiertag bevorstand. Ich liebte diese Jahreszeit mit ihrem heißen Kakao, dem Geruch des Kaminfeuers in unserem Wohnzimmer und den Farben des Herbstlaubs am Boden.

Wir hatten ein kleines Backsteinhaus mit grün gestreifter Tapete und Holzpaneelen im Inneren. Als junges Mädchen aß ich Burger bei Sonic, fuhr Gokart, spielte Basketball und besuchte eine kleine christliche Schule namens Parklane Academy in McComb.

Das erste Mal, dass mich etwas zutiefst berührte und mir Schauder den Rücken hinunter rannen, war, als ich unsere Hauswirtschafterin in der Waschküche singen hörte. Eigentlich wusch und bügelte ich immer die Wäsche der Familie, aber wenn es uns finanziell besser ging, stellte meine Mutter eine Hilfe ein. Die Hauswirtschafterin sang Gospel, und es war buchstäblich ein Erwachen in einer ganz neuen Welt. Ich werde es nie vergessen.

Meine Sehnsucht und meine Begeisterung für das Singen sind seither immer größer geworden. Singen ist etwas Magisches. Wenn ich singe, bin ich ganz bei mir. Ich kann unverfälscht kommunizieren. Wenn man singt, verwendet man keine Floskeln mehr wie: »Hey, wie geht's?«. Man kann Dinge äußern, die viel mehr Tiefgang haben. Mich entführt das Singen an einen magischen Ort, wo es nicht mehr auf die Sprache ankommt und alles möglich ist.

Ich wollte nur eins: aus meiner Alltagswelt entführt und in jenes Reich versetzt werden, in dem ich mich frei ausdrücken konnte, ohne lange darüber nachdenken zu müssen. War ich mit meinen Gedanken allein, drängten sich all meine Sorgen und Ängste in mein Denken. Nur die Musik ließ dieses Rauschen verstummen, gab mir neue Zuversicht und führte mich an jenen wunderbaren Ort, an dem ich mich so ausdrücken konnte, wie ich wollte, und so sein durfte, wie ich von anderen Menschen gesehen und gehört werden wollte. Durch Singen gelangte ich in die Gegenwart des Göttlichen. Wann immer ich sang, war ich nur halb anwesend. Ich spielte zwar wie alle Kinder im Garten, war aber mit meinen Gedanken, Gefühlen und Hoffnungen an einem ganz anderen Ort.

Ich gab mir immer die größte Mühe, damit alles genau so aussah, wie ich es wollte. Und ich nahm mich selbst sehr ernst, wenn ich in unserem Garten meine einfachen, kleinen Musikvideos zu Mariah-Carey-Songs aufnahm. Als ich acht Jahre alt war, träumte ich davon, Regisseurin zu werden. Niemand in meinem Heimatort machte so etwas. Aber ich wusste, was es geben sollte, und versuchte, es zu erreichen.