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Ich bitte im Namen Gottes

10 Gebete für eine hoffnungsfrohe Zukunft - 10 Jahre Papst Franziskus | Papst Franziskus

E-Book
2023 Kösel-verlag; Piemme
208 Seiten
ISBN: 978-3-641-30777-6

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Kurztext / Annotation
Das Manifest von Papst Franziskus
Am 13. März 2013 wurde Jorge Mario Bergoglio SJ zum 266. Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Als Papst Franziskus hat er seitdem für unzählige Reformen im Vatikan gesorgt und die Kirche - trotz aller Kritik - wieder näher an die ursprüngliche Botschaft Jesu Christi herangeführt: Was ihr einem eurer Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.

Im März 2023 jährt sich Franziskus´ Papstwahl. Zum Anlass dieses 10-jährigen Jubiläums hat er 10 Gebete verfasst, die die wichtigsten Missstände unserer Zeit benennen und Bitten formulieren, wie wir die Gesellschaft so umbauen, dass auch sie wieder den Geist Jesu Christi atmet und wir in Solidarität für alle Menschen des Planeten ein gutes Leben garantieren.

Die Kirche nimmt er dabei nicht aus, formuliert etwa moderne Gedanken zur Rolle der Frau in der Kirche. Auch (militär-)politisch mischt sich Papst Franziskus ein, spricht sich für ein vehementes Ende aller Kriege aus.

»Ich bitte im Namen Gottes«, das sind zehn programmatische, zutiefst humanistische Gebete, die uns zu einem friedlichen Miteinander führen - sofern wir bereit sind, sie gemeinsam zu beten.

Papst Franziskus (Jorge Mario Bergoglio SJ), geb. am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, wurde am 13. März 2013 zum 266. Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Er ist der erste Jesuit und der erste Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri. Zuvor war er Erzbischof von Buenos Aires (1998-2013). Seine Bücher sind internationale Bestseller, zuletzt »Der Name Gottes ist Barmherzigkeit« (2016), »Vater unser« (2018), »Ich glaube« und »Wage zu träumen« (beide 2020) sowie »Ich wünsche dir ein Lächeln« (2022).



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Einleitung

Während meiner ersten nun tatsächlich zehn Jahre als Papst habt ihr jede Woche die gleiche Bitte von mir gehört: »Betet für mich«, habe ich euch bei Audienzen, Angelusgebeten und Reden gesagt. Ihr habt mich begleitet, und eure Gebete - bei den Gläubigen - oder eure guten Schwingungen - bei denen, die nicht gläubig sind - bedeuten mir eine stetige Kraftquelle, um dieses Pontifikat fortzuführen. Dafür möchte ich euch zuerst einmal danken. Doch ich will euch auch gestehen, dass ich heute ein wenig mehr als sonst wie ein »Bittsteller« zu euch komme und zehn Bitten mit euch teilen will, die ich im Namen Gottes vorbringe, damit wir uns der Welt der Zukunft voller Hoffnung stellen können.

Meine Beziehung zu Gott ist, wie bei allen Menschen, zutiefst menschlich. Wenn ihr die Bibel lest, werdet ihr gelegentlich auf Personen stoßen, die sich von Gott abwenden, sich vor Ihm verstecken oder mit Ihm streiten; so wie Abraham, als er mit Gott um die Gerechten aus Sodom »feilscht«. (Gen 18,36)

Eine Beziehung zu Gott ist gut, wenn sie sich mit dem Alter entwickelt, statt in der Kindheit steckenzubleiben, und offen ist. Sie ist eine Verbindung, die täglich reift und offen ist für Missverständnisse, Streit und die Versöhnung am nächsten Tag. So versuche ich es zu halten, wenn es auch dunkle Momente gibt.

Ich weiß, dass Er da ist, und das sage ich nicht nur so. Manchmal schweige ich nur und lasse Ihn reden, sich bemerkbar machen. Es ist eine Lebensgemeinschaft.

Manchmal verstehe ich Ihn auch nicht; Er hat so seine Art. Eines ist mir auf jeden Fall klar, und das ist der Stil Gottes mit mir und der ganzen Welt: ein Stil der Nähe, des Mitgefühls und der Innigkeit. Und ich strebe danach, dass meine Beziehung zu Ihm genauso ist.

Manchmal ist sie formell, beispielsweise, wenn ich die Sakramente feiere. Auf jeden Fall versuche ich, wenn ich in diese Förmlichkeit eintrete, dass sie nicht »gekünstelt« wirkt und mit Spontaneität vereinbar ist. Allgemein ist sie spontan und besteht nicht aus Reden, Reden und nochmals Reden. Sie bedeutet auch, in Stille und Kontemplation zu verharren.

Als junger Mensch half es mir sehr, von einem Heiligen zu lesen, der behauptete, die ganze Zeit in der Kapelle zu verbringen, und als er gefragt wurde, was er dort mache und wie er mit dem Herrn spreche, antwortete er: »Ach, keine Ahnung, Er schaut mich an und ich Ihn.« Manchmal ist die Beziehung zu Gott so, ohne Worte. Dieses Beispiel betrifft den Heiligen; ich selbst bin von dieser mystischen Stufe weit entfernt. Ich muss jeden Tag darum kämpfen.

Was ich empfinde, ist Liebe zu Gott. Du kannst Gott nicht lieben, wenn du dich nicht geliebt fühlst. Und manchmal im Leben hindert einen die Undankbarkeit daran: Sie bedeutet, sich von jemandem, der einen liebt, nicht geliebt zu fühlen. Die Hauptsache ist aber, sich geliebt zu fühlen.

Heute stelle ich euch diese zehn Themen vor, bei denen wir, die ganze menschliche Familie, unsere Kräfte zusammentun müssen und zu denen ich euch auch einige Vorschläge machen will. Ich möchte euch dazu aufrufen, gemeinsam zum Teil eines Veränderungsprozesses zu werden.

Wie diverse Analytiker ins Gespräch gebracht haben, durchlebt die Welt von heute eher eine Zeitenwende als eine Zeit des Wandels. Schon vor der Pandemie, unter deren Auswirkungen wir immer noch leiden, und dem Krieg in der Ukraine, der das Herz Europas zerreißt und katastrophale Auswirkungen auf die ganze Welt hat, stand diese Diagnose fest. Falls noch Zweifel daran bestanden, dass die Menschheit an einem Scheideweg steht, dann haben die letzten zwei Jahre sie zerstreut.

Die Kirche durchlebt einen ähnlichen Moment, insbesondere, da wir nicht mehr an eine Institution denken können, die sich von dem, was um sie herum geschieht, isoliert, sei es bezüglich der positiven oder der negativen Veränderungen, wie es das Zweite Vatikanische Kon