Die Eltern als Quelle von Geborgenheit, Liebe und Anerkennung, so etwas kennt August Drach nicht. Ein gewalttätiger Vater, der irgendwann einfach verschwindet und eine Mutter, die sich vermeintlich aufopfernd um ihren Sohn kümmert und ihn mit besorgter Zuneigung überhäuft, ihn aber in Wahrheit mit Medikamenten krank macht, in diese bedrückende Familienkonstellation führt Valerie Fritsch ihre Leser:innen hinein. Ihre Beschreibung des ambivalenten Verhältnisses von Mutter und Sohn ist drastisch und schonungslos, die Charaktere sind unfähig, aus ihren festgefahrenen Situationen auszubrechen und der dramatische Höhepunkt zeichnet sich von Beginn an ab. Kein Buch, das gute Laune erzeugt, aber definitiv ein intensives Leseerlebnis beschert!